1948 in Bad- Reichenhall  - kurz vor der österreichischen Grenze geboren. Bayrisch war da mein Dialekt so daß ich Schwierigkeiten hatte, im 6. Lebensjahr, als wir ins Schwäbische nach Stuttgart umzogen, eingeschult zu werden. Ich habe die anderen nicht verstanden und die mich nicht. Erst ein Jahr später konnte ich eingeschult werden. Aber schon nach einem halben Jahr wechselte ich den Wohnort und die Schule. Damit machte ich schon in der Kindheit das zweite Mal die Erfahrung, meinen ganzen Freundeskreis zu verlieren.

Von meinem 7. Lebensjahr führen wir Kinder - ich habe 2 jüngere Geschwister jedes Jahr für 6 Wochen zu unserer Oma und Tante mütterlicherseits nach Wien. Das war für mich sehr spannend. Wiens Geschichte. Meine Tante hatte unheimlich viele Bücher und ich las mit Begeisterung Schiller, Goethe, Lessing und andere. Im Urlaub, als ich 13 Jahre alt war, gab es Streit. Meine Schwester war schon immer etwas vorlaut und sie hat meine Tante bezichtigt, dass diese beim Reden spukt. Ok - das war ungehörig. Aber die reaktion meiner Oma und Tante war unverständlich. Sie haben dermassen böse über meine Eltern gesprochen, sie nach meinen Empfinden beleidigt und herabgewürdigt. Es war so schlimm für mich, dass ich als 13 jähriger meine Geschwister an die Hand nahm, zum Wiener Westbahnhof fuhr, dort ein Telegramm an meine Eltern schickte und mit dem Zug nach Stuttgart. Das mit dem Telegramm hatte geklappt, so dass unsere Eltern uns abholten.

Ich bin auch heute noch stolz auf mich, dass ich in diesem Alter diese Krise bewältigte. Es war aber auch die weitere Erfahrung einer Trennung. Dies habe ich sehr lange nicht bedacht.

Doch das Leben geht weiter - mehr davon auf der nächsten Seite..